Ernährung
Die Pictet Group Foundation verfolgt ähnliche Ziele wie die thematische Investmentstrategie der Gruppe im Bereich Ernährung: Sie soll dazu beitragen, die weltweite Nahrungsmittelversorgung zu sichern, Krankheiten und Sterblichkeit zu verringern und unseren Planeten zu bewahren.
Wir unterstützen Organisationen, die sich unmittelbar mit diesem Problem befassen, indem sie Mahlzeiten, Mikronährstoffe und Bildungsangebote bereitstellen, sowie Institutionen, die sich für die Ausweitung der aktuellen Forschung zu Mangelernährung und Zugang zu guter Ernährung einsetzen. Im Folgenden stellen wir eine Auswahl unserer Projekte vor.
-
1,2MillionenMenschen profitieren von den Ernährungsprojekten
-
15.000+Frauen und Kinder werden betreut
Kampf gegen Hunger und Mangelernährung
Food 4 Education, Kenya
Food 4 Education (F4E) wurde 2012 von der kenianischen Ernährungswissenschaftlerin Wawira Njiru gegründet, um in Schulen in Kenia gegen Hunger und für bessere Bildung zu kämpfen. Die Organisation ist der Ansicht, dass kein Kind mit leerem Magen lernen sollte.
Über 90% der Kinder auf dem afrikanischen Kontinent sind mangelernährt. Bei mangelernährten Kindern sinkt die Wahrscheinlichkeit eines regelmässigen Schulbesuchs deutlich, wodurch sich die Armutsspirale fortsetzt und die Zukunft dieser Kinder gefährdet wird.
Food 4 Education initiiert Schulspeisungsprogramme und entwirft hierfür umfassende Konzepte zur Umsetzung in den Schulen. Hierbei wird auf lokale Produkte und Lagermöglichkeiten sowie möglichst starke Zentralisierung bei Zubereitung, Logistik und Auslieferung und moderne Bezahlsysteme geachtet. Aktuell versorgt F4E in zehn verschiedenen Ländern täglich mehr als 450 000 Kinder in 1300 Schulen mit einer warmen Schulmahlzeit. Das Projekt betreibt 29 Zentralküchen und 93 lokale Küchen und wendet hohe Standards beim Betrieb und bei der Lebensmittelsicherheit an. Ausserdem unterstützt F4E andere kommunale Einrichtungen dabei, das Erfolgsmodell zu übernehmen. Diese Schulspeisungsprogramme bewirken, dass mehr Kinder eingeschult werden und weniger im Unterricht fehlen und dass ihre kognitiven Fähigkeiten und ihre Lernbereitschaft verbessert werden.
F4E versorgt Menschen aus besonders armen Gemeinschaften Kenias mit einer warmen, nahrhaften und bezahlbaren Mahlzeit und bewirkt mit dieser Arbeit Grosses. Zudem fördert Food 4 Education die lokale Wirtschaft, indem fair bezahlte Arbeitsplätze für die Menschen vor Ort geschaffen und lokale Produkte verwendet werden.
Dank der Unterstützung durch die Pictet Group Foundation konnte das Programm von F4E im Kisumu County ausgeweitet werden, sodass inzwischen in 20 verschiedenen Schulen täglich über 16 000 Essen ausgegeben werden. Schulen, in denen F4E Schülerinnen und Schüler mit Mahlzeiten versorgt, verzeichnen einen Anstieg der Anmeldezahlen um 11% bei einer Anwesenheitsquote von 96%, die somit zwei Prozentpunkte höher liegt als bei anderen Schulen. Hinzu kommt, dass die Eltern an den von F4E abgedeckten Schulen nicht einmal 2% ihres Monatslohns für die Schulverpflegung ihrer Kinder ausgeben müssen, während es an Schulen mit anderen kostenpflichtigen Schulspeisungsprogrammen fast 6% sind. Das dank F4E eingesparte Geld können die Familien dann für andere Haushaltsbedürfnisse verwenden.
Essen ist in meinen Augen ein wichtiger Hebel für Veränderung.
— Wawira Njiru, Gründerin und CEO.
Kampf gegen Hunger und Mangelernährung in Afrika
Sanku Project Healthy Children, Afrika
Die gemeinnützige Organisation Sanku widmet sich der Bekämpfung des „versteckten Hungers“ in Ostafrika und hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 die Mangelernährung für 100 Millionen Menschen zu beenden.
Maismehl, das Hauptnahrungsmittel in Ostafrika, wird in einigen Ländern von über 90 Prozent der Bevölkerung verzehrt. Allerdings fehlen diesem Mehl wichtige Nährstoffe. Dies führt bei nahezu einem Drittel der Bevölkerung zu chronischer Mangelernährung. Sanku arbeitet mit fast 1000 Kleinmühlen zusammen, um Maismehl mit lebenswichtigen Mikronährstoffen anzureichern und es zugänglich, erschwinglich und ansprechender für Familien zu machen. Sanku stellt den Mühlen Technologien und Geschäftsmodelle für die Mehlanreicherung zur Verfügung und hat so die Nährstoffqualität der Lebensmittel verbessert, die die Menschen jeden Tag essen. Dies schafft die Grundlage für gesündere und produktivere Generationen: Wachstumsstörungen, Blutarmut und Neuralrohrdefekte gehen zurück, die Fehlzeiten bei der Arbeit und in der Schule sinken, die wirtschaftliche Entwicklung wird angekurbelt und letztlich werden Leben gerettet.
Seit der Partnerschaft mit der Pictet Group Foundation im Jahr 2022 kann Sanku allein in Tansania weitere 600 000 Menschen mit dem angereicherten Mehl versorgen.
Schätzungsweise gehen in Tansania, wo wir arbeiten, durch Krankheit, Gesundheit und Mangelernährung jährlich 380 Millionen Dollar an BIP verloren. Wir sind davon überzeugt, dass wir in diesem Land erst am Anfang eines tiefgehenden Wandels stehen.
— Felix Brooks-Church, Mitgründer und CEO
Mama Anna, eine Pionierin in der Mehlanreicherung. ©Sanku
Ernährungsexpertin und Müllerin Caren Victor, NAEC-Mühle, Zentraltansania. ©Sanku
Globale Herausforderungen im Bereich Ernährung
Access to Nutrition Initiative, Global
Ziel der Access to Nutrition Initiative (ATNI) ist es, die Märkte zu verändern, um die weltweite Ernährungssituation zu verbessern. Im Rahmen ihrer Kooperationsarbeit verfolgt sie die Beiträge der Lebensmittel- und Getränkeindustrie zur Bewältigung der drei globalen Ernährungsprobleme: Unterentwicklung, Auszehrung und Fettleibigkeit.
Die 2013 ins Leben gerufene ATNI strebt eine Welt an, in der sich alle Menschen gesund und ausgewogen ernähren. Um dies zu erreichen, setzt sie sich für bessere Rechtsvorschriften und einen Stakeholder-Ansatz ein, nimmt Lebensmittel- und Getränkehersteller in die Pflicht und arbeitet mit institutionellen Anlegern zusammen.
Aus dieser Zusammenarbeit ist das Dokument „Investor Expectations“ hervorgegangen, das Investitionen in Unternehmen lenkt, die hochwertige Lebensmittel herstellen, und das von Pictet mitunterzeichnet wurde. Die Pictet Group Foundation unterstützt die ATNI-Projekte „Nutrient Profiling Alignment“ und „Complementary Food“, deren Ziel es ist, eine weltweit akzeptierte Definition für gesunde Lebensmittel und Getränke festzulegen. Diese Harmonisierung ermöglicht es Institutionen auf der ganzen Welt, aussagekräftige Vergleiche zu ziehen und die Transparenz und Rechenschaftspflicht privater Unternehmen hinsichtlich der Auswirkungen ihrer Produkte auf die globale Gesundheit voranzutreiben.
Um Veränderungen in der Branche herbeizuführen, wendet ATNI mitunter einen Ansatz aus der Spieltheorie an: Die grössten und eifrigsten Lebensmittelunternehmen, die bereit für Veränderungen sind, werden ins Boot geholt, und dann wird auf diesem Erfolg aufgebaut, um weniger enthusiastische Unternehmen zu gewinnen.
— Greg Garrett, CEO
Über die Stiftung
Pictet Group Foundation
Route des Acacias 60
1211 Genf 73
Schweiz
Die Pictet Group Foundation ist eine von den geschäftsführenden Teilhabern der Pictet-Gruppe gegründete Förderstiftung, mit der wir unsere langjährige Tradition des sozialen Engagements und des Umweltengagements fortführen.
Der Stiftungsrat der Pictet Group Foundation setzt sich aus aktuellen und ehemaligen Teilhabern der Pictet-Gruppe sowie aus externen Mitgliedern zusammen. Den Vorsitz hat Renaud de Planta inne. Die Stiftungsräte sind Marc Pictet, Laurent Ramsey, Rémy Best, Nathalie Chaix und Christèle Hiss Holliger. Der Stiftungsrat tritt zweimal im Jahr zusammen. Die Mittel werden aus dem Stiftungsvermögen bereitgestellt. Dies ermöglicht eine stabile und verlässliche Finanzierung.