Pictet Group
Massnahmen für Klimaschutz: Vermögenswerte unserer Kunden
ESG-Integration
Wir sind als aktiver Anleger auch für die Drittmanagerauswahl zuständig. Der erste Schritt zum Erreichen unserer Ziele für einen Übergang zu einer emissionsarmen Wirtschaft besteht darin, Klimaüberlegungen noch stärker in unsere Anlageprozesse zu integrieren. Dazu gehört, dass wir in den nächsten Jahren unsere Grundsätze für Klimainvestments (Climate Investment Principles, CIPs) weiter verfeinern, sie noch stärker in unsere Anlageprozesse einbinden und ausgehend von verfügbaren Datensätze verbessern.
Unsere Grundsätze für Klimainvestments (CIPs)
Mit unseren Grundsätzen für Klimainvestments haben wir die Grundlage für eine einheitliche Anlagephilosophie der Pictet-Gruppe zum Thema Klimawandel geschaffen. Sie beinhalten umsetzbare Anlagegrundsätze, denen solide Researchergebnisse zugrunde liegen.
Unsere übergeordneten Grundsätze
Wir sind überzeugt, dass der Klimawandel in den kommenden Jahren erhebliche Auswirkungen auf die Preise von Vermögenswerten und die Anlageerträge haben wird. Diese Auswirkungen zu verstehen, ist für einen führenden Asset Manager von entscheidender Bedeutung.
Wir sind Teil der Gemeinschaft der Vermögensverwalter und -inhaber, und unsere Tätigkeiten haben Einfluss auf den Klimawandel. Daher ist es unsere Aufgabe zu verstehen, wie wir einen positiven Wandel fördern und die negativen Folgen abmildern können.
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Integration der CIPs in unsere Anlageprozesse
Anlageklassen, Sektoren und Unternehmen sind in unterschiedlichem Masse vom Klimawandel betroffen. Im Einklang mit unseren Grundsätzen für Klimainvestments sollten wir daher bei unserer Bewertung aller potenziellen Anlagen die Risiken und Chancen, die mit dem Klimawandel verbunden sind, im Rahmen unserer strategischen Vermögensallokation berücksichtigen. CIP C
Bei der Portfoliozusammenstellung ist es wichtig, anlageklassenspezifische Überzeugungen stärker einzubeziehen. CIP D,E,FDer Zugang unserer Anlageteams zu verlässlichen Klimadaten ist entscheidend, um Klimawandelfaktoren in unsere Anlageprozesse zu integrieren und unseren Kunden führende und überzeugende Produkte zu bieten. Wir werden weiter daran arbeiten, die Qualität und Reichweite dieser Daten zu verbessern. Dies beinhaltet die Bereitstellung historischer und zukunftsorientierter Daten zum Klimaübergang sowie zu Risiken und Chancen des Klimawandels.
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Integration der CIPs in unsere Risikomanagementprozesse
Wir werden die Integration von Klimafaktoren auf allen drei Ebenen unseres Risikomanagements weiter vorantreiben. Zudem wollen wir weitere Erkenntnisse gewinnen, indem wir den Klimawandel als Faktor ab 2023 in unsere Stresstests einbeziehen. CIP C.2
Verantwortungsbewusste Produkte und Lösungen
Uns ist bewusst, wie wichtig es ist, unser Angebot an solchen Produkten zu erweitern, die einen aktiven Beitrag zum Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft leisten.CIP G
Als Pionier im Bereich thematischer Anlagen werden wir auch künftig Strategien anbieten, die den Fokus auf die Eindämmung des Klimawandels sowie auf Bereiche zur Anpassung und die Natur richten. Wir arbeiten aktiv daran, solche Lösungen auch für andere Anlageklassen anzubieten.
Kohlenstoffarme Lösungen
Investitionen in die Entwicklung und Nutzung kohlenstoffarmer Technologien werden es allen Sektoren ermöglichen, ihre CO2-Emissionen zu senken. CIP G.2
Unternehmen im Übergang
Indem wir in Unternehmen investieren, die beim Netto-Null-Übergang führend sind, sowie gezielt in starken CO2-Verursachern anlegen, die klimaneutral werden können, und im Dialog mit ihnen entsprechende Engagements erreichen, wollen wir unseren Einfluss nutzen, um die Wende zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft zu beschleunigen. CIP G.1
Daher werden wir auch weiterhin Produkte entwickeln, die sich auf die Neubewertung von Unternehmen im Übergang konzentrieren. CIP C.1
Anpassung
Selbst wenn es gelingt, die Erderwärmung auf 1,5°C zu begrenzen, werden die Folgen des Klimawandels rund um den Globus zu spüren sein. Wir werden daher auch künftig in Schlüsselbereiche für die Anpassung an den Klimawandel investieren, darunter Wasser, Ernährung und regenerative Wirtschaft.
Aktives Aktionärstum
Die aktive Ausübung von Aktionärsrechten ist einer der wichtigsten, uns zur Verfügung stehenden Hebel, wenn es darum geht, dem Klimawandel zu begegnen sowie den Shareholder Value zu schützen und/oder zu steigern. CIP H
Aktives Aktionärstum bei Unternehmen
Bilaterales Engagement
Wir können wesentlichen Einfluss auf einzelne Emittenten nehmen, bei denen wir eine umfangreiche Position und spezifisches Know-how aufweisen. CIP H.2
Wir haben Unternehmen mit hohen Emissionen ermittelt, mit denen wir im Rahmen unseres Group-Engagement-Focus-Programms vornehmlich Klimaengagements für den Übergang zu einer CO2-armen Wirtschaft und für nachhaltige Wäldern vereinbaren. Im Laufe der Zeit werden weitere Unternehmen hinzugenommen, wenn jene auf der ersten Zielliste zufriedenstellende Fortschritte verzeichnen. Wir fordern diese Unternehmen dazu auf, sich validierte wissenschaftsbasierte Ziele zu setzen und glaubwürdige Dekarbonisierungspläne zur Erreichung dieser Ziele zu formulieren.
Für jeden Emittenten in der Zielgruppe werden konkrete Engagementziele und -zeitrahmen festgelegt. Werden über einen vorab definierten Zeitraum nur unzureichende Fortschritte oder eine mangelnde Reaktion verzeichnet, entscheidet das jeweilige Anlageteam auf Einzelfallbasis, ob Eskalationsmassnahmen ergriffen werden sollten oder nicht.
Kollektives Engagement
Um die erforderliche Geschwindigkeit und Reichweite zu gewährleisten, halten wir kollaborativen Initiativen für eine geeignete Methode, um zusammen auf gemeinsame Ziele hinzuarbeiten. Sofern möglich, werden wir unsere bilateralen Engagementbemühungen ausbauen, indem wir uns aktiv an kollaborativen Initiativen wie Climate Action 100+1, der Valuing Water Financing Initiative von Ceres2 und FAIRR3 beteiligen.
Stimmrechtsvertretung
Wir werden überdies weiterhin sicherstellen, dass unsere Richtlinien für die Stimmrechtsvertretung unseren Klimaaktionsplan und die in unseren Engagements mit Zielunternehmen angesprochenen, spezifischen Belange unterstützen.
Aktives Aktionärstum bei staatlichen Emittenten
Trotz der Herausforderungen von Engagements mit Emittenten von Staatsanleihen streben wir weiterhin gezielte und sachliche Dialoge in Bereichen an, die für den langfristigen Ausblick der Länder, in die wir investieren, von Bedeutung sind, worunter auch der Klimawandel fallen kann.CIP H.3
Staaten können die für den Übergang zu einer emissionsarmen Wirtschaft erforderlichen Massnahmen ergreifen und nehmen damit eine einzigartige Rolle ein, wenn es darum geht, die Umgestaltung der gesamten Wirtschaft einzuleiten.
Unseres Erachtens trägt die Entwicklung von Anleihen mit ESG-Label wesentlich zur Förderung bilateraler Dialoge mit Regierungen über die Umweltpolitik bei, und wir arbeiten mit anderen Stakeholdern zusammen, um Einfluss auf politische Entscheidungsträger zu nehmen. Wir machen uns unsere Partnerschaft mit EMPower auch weiterhin zunutze, um Zugang zu lokalen Ansprechpartnern zu erhalten und ein tieferes Verständnis der wichtigsten – oftmals verborgenen – Risikobereiche zu erlangen. Dies ermöglicht es uns, ein glaubwürdiges Fundament für sinnvolle Dialoge mit Staatsanleihenemittenten zu schaffen.
Aktives Aktionärstum bei Dritt-Fondsmanagern
Als Vermögensverwalter ist es unsere Aufgabe, auch mit Dritt-Fondsmanagern Engagements zu vereinbaren. Je mehr Fondsmanager sich wissenschaftsbasierte Ziele setzen, desto einfacher wird es, den Wandel voranzutreiben und die Klimarisiken im Finanzsystem gemeinsam zu mindern. Mit unseren Engagements hoffen wir, das Bewusstsein dafür zu stärken, wie wichtig es ist, sich extern verifizierte, wissenschaftsbasierte Ziele zu setzen und weitere Anreize zu schaffen, um diese an Pictets Bemühungen zur Dekarbonisierung von Investments anzugleichen.
Wir werden auch weiterhin Informationen mittels unseres ESG-Due-Diligence-Fragebogens sammeln, um Einblick in die Ansätze von Dritt-Fonds im Hinblick auf den Klimawandel zu erlangen, und vorrangige Engagementziele für das Jahr 2023 festlegen.
Aktive Eigentümerschaft bei Private-Equity-Immobilienanlagen
Mit dem Bau, dem Betrieb und der Veräusserung von Immobilien können enorme klimabedingte Risiken und Chancen verbunden sein. Der neue Fokus auf nachhaltigere, intelligentere und nutzerfreundlichere Gebäude sorgt ebenfalls für Anlagegelegenheiten. Als aktive Eigentümer vereinbaren wir Engagements mit wichtigen Stakeholdern, um die mit unseren Immobilienanlagen verbundenen klimabedingten Risiken und Chancen zu steuern.
Beispielsweise können wir bei Bedarf mit den Nutzern, den General Partners (GPs) sowie den Immobilienverwaltern und -entwicklern Vereinbarungen treffen. Bei unseren direkten Immobilienanlagen berücksichtigen wir für unsere Anlagenverbesserungspläne relevante, die Klimaresilienz betreffende Faktoren, die zur Minderung der Klimarisiken sowie zur Wertschöpfung beitragen. Bei unseren Co-Investments im Immobilienbereich legen wir gemeinsam mit GPs an, um von deren Kenntnissen und Know-how vor Ort zu profitieren. Engagements mit GPs können uns helfen, besser zu verstehen, wie sie Klimafaktoren berücksichtigen, und bei Bedarf die Implementierung von emissionsmindernden Massnahmen in die Geschäftspläne fördern.
Offenlegung gegenüber Kunden
Als privat geführtes Unternehmen sind wir äusserst unabhängig und verfügen über ein Governance-Modell, das uns Verantwortung gegenüber der nächsten Generation gibt. Wenngleich diese einzigartige Struktur nicht dasselbe Mass an Berichterstattung wie bei börsennotierten Unternehmen zur Folge hat, so engagieren wir uns dennoch für eine bessere Transparenz in Bezug auf den Klimawandel und andere Umweltfaktoren an.
Denn für die Lösung der Klimaherausforderung spielt Transparenz eine zentrale Rolle. Als Investoren sind wir auf die Transparenz der Emittenten und Vermögenswerte, in denen wir anlegen, angewiesen. Dadurch erhalten wir die von uns benötigten Daten und verstehen die Übergangspfade. Die umfassende Offenlegung von Umwelt- und Sozialdaten hilft uns, bessere Kapitalallokationsentscheidungen zu treffen, und trägt letztendlich zum Übergang bei.
Eine Führungsrolle einzunehmen und mit gutem Beispiel voranzugehen, sind starke Treiber des Wandels. Wir werden unseren Kunden in Bezug auf ihre Portfolios auch weiterhin klimabezogene Transparenz und Wissen bereitstellen. CIP G.4
Darüber hinaus berichtet Pictet wie bisher an das Carbon Disclosure Project (CDP) im Einklang mit den Empfehlungen der Task Force on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD). Wir planen, ab 2023 einen jährlichen Fortschrittsbericht zu veröffentlichen.
Damit einher gehen umfangreichere Offenlegungen für Kunden auf Produkt- und Portfolioebene, sodass diese bessere Entscheidungen treffen können. Wir werden neue Vorschriften und Standards, z. B. die Swiss Climate Scores, bei Lancierung und sofern relevant berücksichtigen und anwenden.
Ausserhalb unseres Zielbereichs kann die Berichterstattung unseren Kunden mit reinen Ausführungsmandaten und solchen mit Verwahrungsmandaten bessere Informationen in Bezug auf klimabedingte Risiken und Chancen zur Verfügung stellen. Wir arbeiten weiterhin an der Entwicklung von Tools, die unseren Kunden helfen, ihren Investment-Fussabdruck sowie potenzielle Klimaauswirkungen zu verstehen, denen sie möglicherweise ausgesetzt sind.
Research und Thought-Leadership
Gestützt auf unsere umfassende Erfahrung in zentralen ökologischen und sozialen Themen werden wir gezielte Research-Materialien veröffentlichen und helfen, das Bewusstsein für den Übergang zu einer nachhaltigen Welt zu stärken und das Kapital hierfür aufzubringen.
Ein wesentlicher Teil von Klimaschutzmassnahmen besteht darin, den wachsenden Wissensschatz zu nutzen und dazu beizutragen. Dies hilft uns dabei, unsere Grundsätze für Klimainvestments zu bekräftigen, das komplexe Spannungsfeld zwischen Wirtschaft und Gesellschaft besser zu verstehen und darüber hinaus Einblicke in bestimmte Sektoren zu gewinnen.
Wir verpflichten uns auch zu weiterem Research zu den Verbindungen zwischen dem Klimawandel und anderen ökologischen und sozialen Themen sowie den daraus resultierenden sich verstärkenden Risikoeffekten. Dazu zählen komplexe Risiken wie beispielsweise der Biodiversitätsverlust. Wir werden unsere Research-Zusammenarbeit mit externen Partnern ausbauen, unter anderem durch eine verstärkte Nutzung unserer Beziehungen zu unseren bestehenden Beiräten, zu akademischen Institutionen und Nichtregierungsorganisationen. Die Ausweitung der Zusammenarbeit mit unserer Stiftung ist entscheidend, um weitere Synergien in diesem Bereich zu schaffen.
1 Eine kollaborative Initiative für den Übergang zu einer emissionsarmen Wirtschaft, die auf die 166 Unternehmen mit dem höchsten CO2-Ausstoss weltweit abzielt.
2 Trifft Vereinbarungen mit Unternehmen mit hohem Wasserverbrauch ein, um das finanzielle Risiko in Bezug auf Wasser zu bewerten und entsprechend zu handeln sowie die umfassenden Massnahmen zu fördern, die erforderlich sind, um die Wassersysteme besser zu schützen.
3 Fördert kollaborative Engagements von Investoren mit Unternehmen im Hinblick auf einige der wichtigsten Probleme in Verbindung mit Massentierhaltung.