Fortschritt bei Vermögenswerten von Kundinnen und Kunden

Fortschritt bei Vermögenswerten von Kundinnen und Kunden

Als Anleger können wir am meisten über die Art und Weise bewirken, wie wir die Vermögen für unsere Kundinnen und Kunden verwalten.

ESG-Integration

Der Kampf gegen den Klimawandel kommt nicht nur unserem Planeten zugute. Er ist auch aus Anlegersicht sinnvoll. Schon seit Jahren integrieren wir ESG-Faktoren, bei denen Klimaaspekte eine zentrale Rolle spielen, in unseren Anlageprozess und in unser Risikomanagement. Heute wird der Grossteil der Anlagen, die wir aktiv für unsere privaten wie institutionellen Kundinnen und Kunden verwalten, in Portfolios gehalten, die ESG-Faktoren integrieren. Diese Integration in unsere Anlage- und Risikoprozesse werden wir fortan weiter verbessern und vertiefen.

Wir arbeiten ständig daran, das Spektrum an Anlageklassen und von uns überwachten Indikatoren zu erweitern, um die Risiken infolge des Klimawandels für unsere Portfolios besser zu verstehen. So können wir unsere Risikokontrolle und -überwachung weiter verbessern und unseren Kundinnen und Kunden mehr Transparenz darüber bieten, wie ESG-Faktoren ihre Anlagen beeinflussen.

Klimawandel und andere ESG-Risiken werden auch angegangen, indem wir bestimmte Wirtschaftstätigkeiten aus unseren Portfolios ausschliessen. Grundsätzlich glauben wir zwar nicht, dass Ausschlüsse immer die beste Lösung sind. In vielen Fällen können wir durch Engagement bessere Resultate erzielen. Doch kann es nützlich sein, Aktivitäten, die Umwelt und Gesellschaft schaden können, auszuschliessen, wenn eine Umstellung für die betroffenen Unternehmen nicht möglich scheint oder diese Tätigkeiten unvereinbar mit unseren Grundwerten sind.

Im Bereich Klimawandel schliessen wir Unternehmen, die einen erheblichen Anteil ihrer Erträge mit Kohleabbau erwirtschaften, kategorisch aus den aktiv verwalteten Anlagen aus. Dieser Sektor bietet nur ein begrenztes Dekarbonisierungspotenzial und die Gefahr ist gross, dass die Anlagen sich als nicht zukunftsfähig herausstellen („stranded assets“). Wir haben auch einige produkt- und firmenspezifische Ausschlüsse.

Insgesamt sind wir der Ansicht, dass Ausschlüsse am sinnvollsten bei gescheiterten Engagements sind. Sie fördern die Motivation für eine aktive Beteiligung und Verbesserungen bei anderen Emittenten. Eine glaubhafte Ausschlussdrohung ist entscheidend für erfolgreiche Engagementbemühungen.

Verantwortungsbewusste Produkte und Lösungen

Wir waren schon immer davon überzeugt, dass  der Übergang zu einer grünen Wirtschaft bedeutende Anlagechancen birgt.

Lange bevor die Klimakonferenz COP21 im Jahr 2015 das Pariser Abkommen verabschiedete, gehörte Pictet bereits zu den Pionieren bei nachhaltigen Anlagen: Mit einer Reihe eigener Strategien stellen wir jenen Firmen Kapital bereit, die Lösungen für Umweltprobleme bieten. 2020 wurden mit diesen Strategien CHF 6,3 Milliarden eingesammelt. Ende desselben Jahres belief sich dieser Wert auf insgesamt CHF 22 Milliarden. Die Financial Times bezeichnete drei von Pictet verwaltete Anlagefonds als entweder grössten oder zweitgrössten in den Kategorien „Nachhaltigkeit“ und „Klima“ weltweit.

Konkret ermöglichen diese Strategien unseren Kundinnen und Kunden Anlagen in Technologien, Innovationen und Infrastrukturen – wie Windkraft, Sonnenenergie und Energieeffizienzlösungen –, die entscheidend zu einem schnelleren Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft beitragen, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. In der Wasserbranche, wo wir Marktführer bei Themeninvestments sind, leisten die Technologien und Ressourcenmanagementfirmen, in die wir investieren, einen entscheidenden Beitrag zur Verbesserung der Widerstandskraft und der Anpassung unserer Gesellschaft an den Klimawandel.

Im Rahmen unserer Vision 2025 arbeiten wir weiter an innovativen Anlagestrategien, die Kapital in Firmen lenken, die Umwelt und Gesellschaft positiv beeinflussen. Wir sind überzeugt, dass dies den Menschen, unserem Planeten und den Portfolios unserer Kundinnen und Kunden zugutekommt.

Aktives Aktionärstum

Als aktive Investmentmanager lenken wir für den Aufbau einer grünen Wirtschaft nicht nur Kapital in Umwelttechnologien, sondern wirken auch auf einen positiven Wandel im Verhalten von Unternehmen hin – und zwar überall dort, wo eine Minderung der Kohlenstoffemissionen möglich und zu beschleunigen ist. Wichtig ist, dass unsere natürlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Systeme widerstandsfähig gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels sind, wenn und falls sie eintreten.

Daher üben wir in allen unseren Anlagetätigkeiten für private und institutionelle Kunden die Aktionärsrechte aktiv aus, u. a. durch Engagement und Stimmrechtsvertretung, um die ESG-Performance unserer Portfoliounternehmen zu verbessern.

Wir richten unser Engagement weiter darauf aus, eine maximale Wirkung zu erzielen. Wenn die Unternehmen, an denen wir beteiligt sind, unsere Erwartungen an ihr Klimaschutzengagement nicht erfüllen, versuchen wir, direkt oder in Zusammenarbeit mit anderen Anlegern Einfluss zu nehmen.

Wir nutzen unsere Stimmrechte, um diese Anstrengungen zu unterstützen, und wenn nötig, leiten wir unsere Bedenken an Vertreter des Verwaltungsrats weiter, stimmen gegen die Geschäftsleitung oder unterstützen entsprechende Aktionärsbeschlüsse. Je nach Schwere der Bedenken und Bereitschaft des Emittenten, allgemein anerkannte Best-Practice-Standards zu übernehmen, ziehen wir auch einen Verkauf der Beteiligung in Erwägung.

Bei manchen Unternehmen, wie Stromerzeugern, ist der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft entscheidend, da die Stromerzeugung rund 25%1 der globalen Treibhausgasemissionen ausmacht. Im Rahmen unserer aktiven Vermögensverwaltung müssen Energieunternehmen folgende Mindeststandards einhalten, damit sie für eine Anlage in Frage kommen:

  • Sie dürfen keine neuen Investitionen in Kohlekraftwerke tätigen.
  • Sie müssen einen glaubwürdigen Plan zur Dekarbonisierung vorweisen.
  • Dieser Plan muss auf das Ziel ausgerichtet sein, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Für fast alle Unternehmen in den Industrieländern, in die wir investieren, ist dies bereits der Fall, auch wenn wir ihre Fortschritte weiterhin beobachten und verfolgen. Bei Unternehmen in Schwellenländern, die einen beschwerlicheren Weg zur Dekarbonisierung vor sich haben, arbeiten wir eng mit deren Geschäftsleitungen zusammen, um einen verlässlichen Zeitplan für den Übergang festzulegen.

Die Klimaherausforderung ist enorm, und wir glauben, dass die Anleger mehr bewirken können, wenn alle zusammen konsequent gemeinsame Ziele verfolgen. Aus diesem Grund sind wir den folgenden Organisationen und Initiativen beigetreten oder unterstützen sie aktiv:

  • Institutional Investor Group on Climate Change seit 2013 (Unterstützer);
  • Climate Action 100+ (Unterzeichner und Teilnehmer), eine von Investoren geleitete Initiative, die sicherstellen soll, dass die weltweit grössten Unternehmen, die Treibhausgase emittieren, die notwendigen Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ergreifen;
  • Initiative Farm Animal Investment Risk & Return (FAIRR) (Mitglied), die sich bei in der Viehwirtschaft tätigen Unternehmen engagiert, weil diese ebenfalls für einen grossen Anteil der Treibhausgasemissionen verantwortlich sind;
  • Centre for Education and Research in Environmental Strategies (Ceres, Unterstützer und Unterzeichner der Valuing Water Finance Initiative), das sich für ein gemeinsames Engagement für das kritische Thema Wasser einsetzt. Im Zusammenhang mit der Klimaherausforderung ist Wasser ein entscheidendes Element der Anpassung.

1Quelle: Project Drawdown, 2020

 

Mitteilung zu unseren Investitionen in RWE

RWE ist einer der weltweit führenden Förderer von erneuerbaren Energien und hat einen Dekarbonisierungsplan erstellt, der mit dem Pariser Abkommen im Einklang steht und von der Initiative Science Based Targets (SBTi) bestätigt wurde.

Das Unternehmen hat sich insbesondere dazu verpflichtet, bis 2040 CO2-neutral zu werden. Darüber hinaus fliessen seine Investitionsausgaben zu über 90% in "grüne" Projekte, vor allem in den Bereichen Wind- und Solarenergie.

Wenn Aktionäre Unternehmen aus ihren Portfolios entfernen, verlieren sie ihre direkte Einflussmöglichkeit, wodurch der Druck auf diese Unternehmen, sich auf nachhaltigere Geschäftsmodelle umzustellen, geringer wird. In diesem Sinne engagieren wir uns für RWE. Wir sind von den Schritten überzeugt, die RWE bei der geplanten Schliessung seiner Kohlekraftwerke und dem Übergang zu einem CO2-neutralen Unternehmen unternimmt.

Als Investor stehen wir in einem aktiven und konstruktiven Dialog mit dem Unternehmen über die Strategie, die zu diesem Zweck entwickelt wurde. Dies im Einklang mit unserem Engagement für eine nachhaltige Entwicklung.

Offenlegung gegenüber Kunden

Sind relevante Daten verfügbar, so berichten wir verstärkt darüber, welche ESG-Merkmale die Kundenportfolios aufweisen und wie sich die aktive Ausübung von Aktionärsrechten auswirkt. Fehlen solche Daten, legen wir den Emittenten nahe, gemäss internationalen Standards zu berichten. Wenn relevant, erstatten wir auch Bericht darüber, inwieweit unsere Strategien die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung und die ökologischen Belastungsgrenzen berühren.

Weitere Einzelheiten hierzu finden sich in den Grundsätzen und Berichten unserer Geschäftsbereiche über verantwortungsbewusstes Anlegen:

Zusätzlich zu den Angaben, die wir über unsere Anlagen offenlegen können, bemühen wir uns auch darum, den Kundinnen und Kunden, für die wir Custody-Dienstleistungen erbringen, mehr Transparenz zu bieten. Weitere Informationen finden sich hier:

Research und Thought-Leadership

Je mehr Daten und Wissen wir haben, desto eher sind wir in der Lage, wirksame Massnahmen zu ergreifen. Zu diesem Zweck setzen wir unsere internen Ressourcen und Fachkenntnisse sowie externe Partnerschaften ein, um die Klimaforschung voranzutreiben und das Bewusstsein und das Kapital für den Übergang zu Netto-Null zu erhöhen.

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