BRICS+ und der globale Machtwettbewerb – Strategien für zukunftsorientierte Investitionen
Die zweite Studie des Pictet Research Institute untersucht die Entwicklung des BRICS+-Bündnisses, das unter den neuen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein Gegengewicht zu den G7-Staaten bildet. Unter anderem beleuchten die Studienautoren, wie die BRICS+ die politische Weltordnung unter Führung des Westens in Frage stellen, sowie die Auswirkungen auf Anlagestrategien in einer polarisierten Welt. Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit für einen thematischen und aktiven Anlageansatz, denn neue Wachstumstreiber wie Technologie, Energieversorgung, Rohstoffe und Produktivitätsvorteile verändern das globale Wirtschaftsumfeld.
Differenzen bei Grundsatzfragen unter den BRICS+-Ländern und die Rhetorik nationalistischer Politiker bedeuten nicht, dass deren Regierungschefs keine Wege für gegenseitige Kooperationen finden, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Die BRICS+-Länder haben genügend Gründe für eine Ausweitung ihrer Zusammenarbeit im Hinblick auf ihr zentrales Anliegen, das bestehende internationale System zu reformieren, die Dominanz des Westens zu durchbrechen, einen grösseren Einfluss auf internationale Institutionen zu erlangen und eine starke Basis für ihre strategische Autonomie zu schaffen. Deshalb ist es so wichtig, die Beweggründe dieser Länder für die Gründung und Weiterentwicklung des Bündnisses zu verstehen, um zu begreifen, wie sich dessen Aufstieg auf Anlagestrategien von Investoren auswirkt.
Das Wirtschaftswachstum der BRICS+ dürfte in den nächsten fünf Jahren durchschnittlich 3,8% betragen – weit mehr als die geschätzten 1,74% für die G7 und die EU zusammen. Die Demografie fördert in den BRICS+-Staaten die relative wirtschaftliche Vitalität, was ihnen gegenüber den G7/EU-Staaten einen Vorteil verschafft.
Was bedeutet dies nun für Anleger?
Anleger sollten erwägen, Themenanlagen oder Multi-Asset-Strategien in ihre Portfolios zu integrieren und wieder stärker auf aktives Management zu setzen. Die Attraktivität des passiven Managements, das seinen Aufstieg und seine aktuelle Dominanz der Ära des ungehinderten Freihandels und der Globalisierung verdankt, könnte mit der Zeit schwinden.